19.02.2016 - Niemand lässt sich gerne herein legen. Firmen, die über den Löffel barbieren, müssen deshalb ein Druckszenario aufbauen, um an Geld zu kommen. Mit Peitsche. In Form von Zahlungserinnerungen, Mahnungen, letzten und wirklich allerletzten Mahnungen, stets garniert mit Drohungen von noch schlimmeren Ungemach. Oder Zuckerbrot, in Form von mehr oder weniger unseriösen Vergleichsangeboten.
Nach Art solcher Firmen treten früher oder später auch Inkassobüros und Anwälte auf, vorzugsweise gegenüber denen, die sich nicht oder nicht richtig verteidigen. Bei denen hofft man dann, leichtes Spiel zu haben.
Seit Herbst 2015 berichteten wir über die Habibi Media GmbH aus Chemnitz und ihren Geschäftsführer David Jähn. Die Firma betreibt die Internetseite Habibi.de, hinter der sich eine Abo-Falle verbirgt. Der Eindruck, unglaubliche Ersparnisse seien möglich, wird beim Lesen der Seite erweckt. Heute Abend hieß es bei Habibi.de:„Samsung Galaxy S 6 versteigert für 10,03 EUR“, „Laptop für 35,64 € - Dieses B2B-Portal macht’s möglich“, „2,57€ für eine neue Espressomaschine“ oder„Riesen Reibach mit Red Bull für 0,35 EUR“. Doch wer solcherart Geld sparen möchte, tappt schnell in eine Falle. Mit 158 EUR wird er dann von der Habibi Media GmbH zur Kasse gebeten. Ein Jahr später kommen noch einmal 99 EUR dazu. So steht es kleingedruckt, wenn man sich bei Habibi.de anmeldete, hoffend, ins fabelhafte Schnäppchenparadies zu gelangen. Dass tatsächlich jemand vermittels Habibi.de so günstig einkaufen konnte, haben wir nie erfahren.
Das Habibi-Drohszenario wird jetzt durch einen Anwalt verstärkt. Rechtsanwalt Erik Hammer aus der Riemannstraße in Leipzig hat angefangen, Mahnschreiben zu verschicken.